Jazz and improvised music

Nabel home  >  Releases  >  Nabel 4693-2

Release: (1.2003)


Vasilic Nenad Balkan Band – Joe - Jack


Nicolas Simion tenor/soprano saxophone
Stefan Heckel piano
Vasilic Nenad bass
Dusan Novakov drums

Vasilic Nenad hat die Themen und Rhythmen seiner Heimatregion Serbien, oder weiter gefasst des Balkans, zu einem wesentlichen Bestandteil seines musikalischen Konzepts gemacht. In Verbindung mit den Elementen der zeitgenössischen Jazzmusik entwickelte er im Laufe der Zeit eine eigenständige Spielart des europäischen WorldJazz. Die Band, mit der diese Aufnahmen gemacht wurden, fand sich in Graz, Österreich, dem heutigen Wohnsitz von Vasilic Nenad zusammen. Ebenfalls aus dem früheren Jugoslawien stammen der Drummer Dusan Novakov und der Percussionist Predo Peric. Zusammen mit dem Saxophonisten Nicolas Simion, der aus einem Ort in den Karpaten stammt, haben sie eine schon familiäre Bindung zu den Wurzeln ihrer Musik.

Nachdem er mehrere Jahren als Sideman in verschiedenen internationalen Gruppen, u.a. mit Mark Murphy, Sheila Jordan und dem Trompeter Steve Gut gespielt hatte, gründete Vasilic Nenad 1998 eine eigene Band. Zunächst war das Konzept nur - Jazzquintett spielt no american songs. Im Laufe der Zeit zeichnete sich dann ein klares musikalisches Konzept ab - man spielte eine Fusion von europäischem Jazz und improvisierter Musik mit dem melodischen und rhythmischen Reichtum der Volks­musik des Balkans. Über mehrere Jahre suchte er die interessantesten traditionellen Lieder dieser Region und begann sie für seine Band zu bearbeiten. Hierbei gelang es ihm überzeugend, den emotional und traditionell geprägten Charakter der Volksmusik  mit der modernen Instrumentierung und den Ausdrucksmöglichkeit eines Jazzquintetts zu verbinden.

Die Band, die sich inzwischen nach dem Konzept VASILIC NENAD BALKAN BAND nannte, fand beim Publikum großen Anklang und nahm ein auch international viel beachtetes erstes Album Folk songs auf.
Bereits während der Arbeit an dieser CD entwickelte Vasilic eine klare Vision, in welche Richtung er sein Projekt weiter entwickeln wollte. Er beginnt sich immer stärker von den Vorgaben der traditionellen Melodien und Rhythmen zu lösen, gibt den Arrangements noch mehr Komplexität und den Titeln auf unterschiedliche Weise mehr eigenes,sehr persönliches Profil.
Auf der ersten CD waren die Soli meistens noch modal angelegt, bei Joe Jack gibt es viele verschiedene Improvisationsteile mit mehr changes. Die Improvisationen gehen dabei über die eigentliche Tonalität und das rythmsche Bild der Stücke hinaus. Insbesondere die Improvisationen über ungerade Rhythmen, wie 7/8, 9/8 ... wurden klarer strukuriert. 
Vasilic Nenad betätigte sich stärker als Arrangeur und Komponist, er begann polirhythmische Improvisationsteile zu schreiben, um darüber dann als Bassist improvisieren zu können. Bei seiner Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekte von ungeraden Rhythmen kam ihm seine Zusammenarbeit mit dem in Frankreich lebenden Pianisten Bojan Zulfikarpasic, den  er beim "Sarajevo Jazz Festival" und dann später in Paris getroffen hatte, sehr zu gute. 

Die beiden eigenen Kompositionen auf der CD, Nislijski chochek, seiner Heimatstadt Nis gewidmet und Ballad for Djole, passen sich nahtlos in das Gesamtkonzept ein. Hier deutet Vasilic Nenad an, in welche Richtung seine musikalische Reise durch den Balkan weitergehen wird.

Der Titel dieser CD Joe Jack ist übrigens abgeleitet von Chockek, einem typischen serbischen Tanz.